Horizont Europa
HORIZON Europe ist das 9. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union. Es stellt mit einem Finanzvolumen von 95,5 Mrd. Euro für die Laufzeit von 2021 bis 2027 das weltweit größte Einzelförderprogramm für Forschung und Innovation dar.
Anhand verschiedener, aufeinander abgestimmter Förderinstrumente wird die gesamte Innovationskette von der Grundlagenforschung bis hin zur Marktimplementierung durch HORIZON Europe unterstützt.
Den Kern des Forschungs- und Innovationsprogramms bilden die Pfeiler: „Wissenschaftsexzellenz“, „Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas“ sowie „Innovatives Europa“.
Ziel von HORIZON Europe ist es, Europa grüner, gesünder, digitaler und inklusiver zu machen.
Programmstruktur
- Europäischer Forschungsrat
- Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen
- Forschungsinfrastrukturen
- Gesundheit
- Kultur, Kreativität und inklusive Gesellschaft
- Zivile Sicherheit für die Gesellschaft
- Digitalisierung, Industrie und Weltraum
- Klima, Energie und Mobilität
- Lebensmittel, Bioökonomie, natürliche Ressourcen, Landwirtschaft und Umwelt
- Gemeinsame Forschungsstelle
- Europäischer Innovationsrat (EIC)
- Europäische Innovationsökosysteme
- Europäisches Innovations- und Technologieinstitut (EIT)
- Ausweitung der Beteiligung und Verbreitung von Exzellenz
- Reformierung und Stärkung des europäischen FuI-Systems
Pfeiler 1
Wissenschaftsexzellenz
Der erste Pfeiler von Horizont Europa zielt darauf ab, die wissenschaftliche Führungsrolle der EU zu stärken und die Entwicklung hochwertiger Kenntnisse und Fähigkeiten zu fördern. Dies umfasst die Unterstützung von Grenzforschungsprojekten durch den Europäischen Forschungsrat und die Erhöhung der Investitionen in Forschungsinfrastrukturen.
Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen
Die Europäische Kommission hat die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSC-Maßnahmen) eingeführt, um die Mobilität und berufliche Entwicklung von Forschenden über Länder- und Sektorgrenzen hinweg zu fördern.
Ziel dieser Maßnahmen ist es, einen starken Pool europäischer Forschender zu entwickeln und Europa als attraktiven Forschungsstandort für Wissenschaftler:innen zu positionieren.
Die MSC-Maßnahmen unterstützen Netzwerke für die Doktorandenausbildung, Forschungsaufenthalte für Postdocs, Programme zum Personalaustausch und Mobilitätsprogramme. Dabei werden bestehende europäische und internationale Partnerschaften zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen (insbesondere KMU) und anderen sozioökonomischen Akteuren genutzt und erweitert. Die Ausschreibungen sind themenoffen und folgen dem Bottom-up-Prinzip. Ein wesentliches Teilnahme-Kriterium ist die internationale Mobilität der Forschenden. Darüber hinaus fördert die Europäische Kommission durch die MSC-Maßnahmen auch Initiativen zur Wissenschaftskommunikation.
Europäischer Forschungsrat
Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) fördert herausragende Wissenschaftler:innen sowie ihre Teams in unterschiedlichen Karrierestufen durch themenoffene Förderlinien.
Der ERC ermöglicht es Forscher:innen jeder Nationalität, über die Förderlinien Starting, Consolidator und Advanced Grants bis zu fünf Jahre lang Projektfinanzierungen zu erhalten. Die Fördersummen variieren je nach Linie zwischen 1,5 und 2,5 Millionen Euro. Zudem ermöglicht der ERC durch Synergy Grant Teamprojekte von zwei bis vier Forschenden, mit einer Laufzeit von bis zu sechs Jahren und einer Fördersumme von bis zu 10 Millionen Euro durchzuführen. Ergänzend können über die Linie Proof of Concept bestehende Förderungen für 18 Monate mit bis zu 150.000 Euro bezuschusst werden.
Die ERC-Förderung steht allen wissenschaftlichen Disziplinen offen und erfolgt ohne thematische Vorgaben, wobei das alleinige Bewertungskriterium die Exzellenz ist. Forschungsteams können frei zusammengestellt werden, und die Projekte müssen an einer frei gewählten Einrichtung in Europa durchgeführt werden. Eine besondere Eigenschaft des ERC ist die Leitung durch den Wissenschaftlichen Rat (Scientific Council).
Forschungsinfrastrukturen
Große Forschungseinrichtungen spielen eine zentrale Rolle im Europäischen Forschungsraum. Sie sind unerlässlich für herausragende Forschung und tragen wesentlich zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen wie dem Klimawandel und Pandemien bei.
Das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation unterstützt die Entwicklung einer einheitlichen europäischen Forschungsinfrastrukturlandschaft. Es hilft den Mitgliedstaaten, europäische Forschungseinrichtungen zu planen und einzurichten sowie nationale Einrichtungen zu koordinieren und zu nutzen. Zudem fördert es übergreifende Aufgaben wie offene Forschungsdaten und Forschungsnetzwerke.
Im Rahmen von Horizont Europa werden nur solche Aktivitäten gefördert, die dazu beitragen, Europa mit erstklassigen Forschungsinfrastrukturen auszustatten und diese den besten Forschenden aus Europa und weltweit zugänglich zu machen. Gefördert wird auch die Nutzung bestehender Forschungsinfrastrukturen, einschließlich derjenigen, die aus den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds finanziert werden. Ziel ist es stets, das Potenzial der Forschungsinfrastrukturen weiterzuentwickeln, wissenschaftlichen Fortschritt und Innovation zu fördern und eine offene und exzellente Wissenschaft zu ermöglichen.
Pfeiler 2
Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas
Unter dem zweiten Pfeiler werden Forschung und Innovation gefördert, die sich mit gesellschaftlichen Herausforderungen und industriellen Technologien befassen. Der Pfeiler umfasst Bereiche wie Gesundheit, Digitalisierung, Klima, Energie, Mobilität, zivile Sicherheit, Ernährung und natürliche Ressourcen.
Gesundheit
Im Fokus der Gesundheitsförderung stehen Maßnahmen zur Verbesserung des Verständnisses, der Therapie, des Managements und der Prävention von Krankheiten sowie zur Optimierung der Gesundheitsversorgung und Pflege.
Eine gesunde Bevölkerung ist die Grundlage für eine stabile, nachhaltige und inklusive Gesellschaft in der EU. Die Verbesserung der Gesundheit ist entscheidend, um Armut zu verringern und die Herausforderungen einer alternden Bevölkerung zu bewältigen. Gesundheit ist zudem wichtig für sozialen Fortschritt, Wohlstand und Wirtschaftswachstum. Forschung und Innovation im Gesundheitsbereich tragen wesentlich zu diesen Zielen bei. Das Cluster Gesundheit im Rahmen von Horizont Europa zielt darauf ab, enge Verbindungen zwischen verschiedenen Bereichen wie der Grundlagen- und klinischen Forschung zu schaffen. Weitere relevante Forschungsfelder umfassen Epidemiologie, Ethik, Sozioökonomie und Regulierungswissenschaft.
Das Cluster Gesundheit fördert Aktivitäten in sechs Interventionsbereichen. Aspekte wie „Digitalisierung“ und „Personalisierung von Gesundheit und Pflege“ werden über alle Bereiche hinweg berücksichtigt.
Kultur, Kreativität und inklusive Gesellschaft
Im Cluster „Kultur, Kreativität und inklusive Gesellschaft“ werden breit angelegte Forschungs- und Innovationsaktivitäten gefördert. Diese umfassen Themen wie Demokratie und politische Beteiligung, Justiz und Grundrechte, Bildung, Beschäftigung, Wachstum und Investitionen sowie Ungleichheiten und Migration. Ziel ist es, das Vertrauen in die Demokratie zu stärken, die Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger durch soziale Innovationen zu fördern und Herausforderungen wie Ungleichheit, Marginalisierung, Diskriminierung und Radikalisierung anzugehen. Zusätzlich wird erforscht, wie das kulturelle Erbe Europas bewahrt werden kann, um die kulturelle Vielfalt zu fördern.
Um diese komplexen Herausforderungen anzugehen, sind transnationale, interdisziplinäre und transdisziplinäre Ansätze erforderlich, die Praxispartner einbeziehen. Besonders Forschende aus den Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften sowie Akteure aus der Kultur- und Kreativwirtschaft spielen eine entscheidende Rolle, indem sie innovative Lösungen entwickeln und zur Stärkung eines inklusiven und vielfältigen Europas beitragen.
Zivile Sicherheit für die Gesellschaft
Die zivile Sicherheitsforschung widmet sich der Entwicklung von Lösungen für eine Vielzahl von Herausforderungen, darunter (Cyber-)Kriminalität, Terrorismus, Pandemien, Naturkatastrophen sowie dem Schutz systemkritischer Infrastrukturen und der Sicherung der EU-Außengrenzen.
Horizont Europa hat der zivilen Sicherheitsforschung einen eigenen Cluster innerhalb der zweiten Säule „Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas“ gewidmet. Ziel ist es, die politischen Prioritäten der EU in Bezug auf umfassen Kriminalität und Terrorismus, Sicherheit der EU-Außengrenzen, Schutz kritischer Infrastrukturen, Cybersicherheit, Katastrophenresilienz umzusetzen.
Digitalisierung, Industrie und Weltraum
Für die Wettbewerbsfähigkeit der EU sind moderne Entwicklungs- und Produktionskapazitäten in den Bereichen Digitalisierung, Industrie und Weltraumtechnologien sowie nachhaltige Werk- und Rohstoffe entscheidend.
Durch die Integration dieser Technologiebereiche und die Sicherstellung einer nachhaltigen Rohstoffversorgung kann ein schnellerer und umfassenderer technologischer Wandel erfolgen. Dies gewährleistet, dass Forschung und Innovation aus diesen Sektoren einen wesentlichen Beitrag zur EU-Politik für Industrie, Digitalisierung, Umwelt, Energie, Klima, Kreislaufwirtschaft, Rohstoffe, fortschrittliche Werkstoffe und Weltraum leisten und zur Erreichung der gesetzten Ziele beitragen.
Klima, Energie und Mobilität
Die Europäische Union hat sich klar zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen verpflichtet, indem sie 2016 das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet hat. Im Rahmen des Grünen Deals setzt sich die EU das ehrgeizige Ziel, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen und gleichzeitig die Wirtschaft von einem übermäßigen Verbrauch natürlicher Ressourcen zu entkoppeln.
Forschung und Innovation spielen eine entscheidende Rolle bei der Erreichung dieser Ziele. Gemäß den Richtlinien von Horizont Europa sollen 35 % der Mittel für Projekte bereitgestellt werden, die sich auf den Klimawandel konzentrieren. Insbesondere im Bereich „Klima, Energie und Mobilität“ sollen geförderte Initiativen dazu beitragen, die Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren und die Entwicklung nachhaltigerer Energie- und Mobilitätssysteme voranzutreiben.
Lebensmittel, Bioökonomie, natürliche Ressourcen, Landwirtschaft und Umwelt
Mit diesem Cluster wird das Ziel verfolgt, die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Ziele der EU miteinander in Einklang zu bringen, um nachhaltiges Wirtschaften zu ermöglichen.
Ziel ist es, einen umfassenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen, um Umweltschäden zu minimieren, den Rückgang der biologischen Vielfalt zu stoppen und um natürliche Ressourcen effizienter zu nutzen. Gleichzeitig sollen die Klimaziele der EU erreicht und die Sicherheit der Wasser- und Nahrungsmittelversorgung innerhalb der EU gewährleistet werden.
Die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC)
Nachhaltige Politik beruht auf validen Daten und Fakten. Politische Entscheidungsträger müssen stets überblicken, welche Informationen wichtig und wahrheitsgetreu sind, um sachgerechte Entscheidungen treffen zu können.
An dieser Schnittstelle agiert das JRC. Das JRC liefert der EU-Kommission Daten und Fakten, auf deren Grundlage europäische Politik gemacht wird, wobei stets das Gesamtinteresse der Europäischen Union im Fokus steht.
Pfeiler 3
Innovatives Europa
Mit dem dritten Pfeiler wird das Ziel verfolgt, bahnbrechende und wegweisende Innovationen durch den Europäischen Innovationsrat (EIC) zu fördern. Der EIC fungiert als zentrale Plattform, die vielversprechenden Innovatoren dabei hilft, zukünftige Märkte zu erschließen.
Europäischer Innovationsrat (EIC)
Im Europäischen Innovationsrat werden verschiedene Instrumente zur Förderung von Innovationen gebündelt. Antragstellende können ihre Projektthemen weitgehend selbst wählen.
Der EIC strebt die Entwicklung wegweisender Innovationen an, die den Weg für bahnbrechende neue Produkte, Dienstleistungen, Prozesse und Geschäftsmodelle ebnen.
Der EIC zielt darauf ab, Innovationen auf EU-Ebene gezielter, langfristiger und nachhaltiger zu fördern. Es soll ein solides Fundament für zukünftige Innovationen geschaffen und die Ergebnisse der Grundlagenforschung hin zur Markteinführung weiterentwickelt werden.
Der Europäische Innovationsrat vereint wichtige EU-Instrumente unter einem Dach, darunter den EIC Pathfinder, den EIC Transitions, den EIC Accelerator sowie die EIC-Preise. Diese Förderinstrumente sind weitgehend themenoffen und bieten Raum für interdisziplinäre Ansätze. Neben technologischen Innovationen können auch soziale Innovationen oder Innovationen im Dienstleistungssektor unterstützt werden.
Europäische Innovationsökosysteme
Die Europäische Kommission hat in diesem Arbeitsprogramm Maßnahmen zur effizienteren Nutzung des Innovationspotenzials gebündelt. Ziel ist es, durch verbesserte Rahmenbedingungen und verstärkte Kooperation die Effektivität von Innovationsökosystemen zu maximieren.
Durch Zusammenarbeit, Vernetzung, Wissensaustausch sowie die Förderung offener Innovationsprozesse sollen die Innovationsökosysteme gestärkt werden. Mitgliedstaaten, assoziierte Länder, EU-Regionen und ihre wichtigsten Akteure sollen ermutigt werden, Innovationen durch Teilnahme an zielorientierten Initiativen zu fördern. Sie können am EIC-Forum (Europäischer Innovationsrat), an gemeinsamen Innovationsprogrammen, an Maßnahmen zum Scaling-up von Unternehmen und an gemeinsamen Bildungsstrategien teilnehmen, um ihre Erkenntnisse zu teilen. Synergien mit anderen EU-Programmen, mit nationalen/regionalen Programmen und Fonds sowie die Zusammenarbeit mit privaten Institutionen werden gefördert.
Europäisches Innovations- und Technologieinstitut (EIT)
Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) wurde 2008 ins Leben gerufen. Es handelt sich hierbei um eine autonome Einrichtung der Europäischen Union. Das EIT vereint führende Unternehmen, Bildungsinstitutionen und Forschungsorganisationen in dynamischen grenzüberschreitenden Partnerschaften, den sogenannten Wissens- und Innovationsgemeinschaften (Knowledge and Innovation Communities, KICs). Gemeinsam unterstützen die KICs Neuunternehmer, die durch die Gründung von Start-ups innovative Produkte, Prozesse und Dienstleistungen auf den Markt bringen, dadurch Arbeitsplätze schaffen und Wachstum fördern.
Hervorragende Wissenschaftler:innen, sowohl aus dem Bildungs- als auch aus dem Forschungsbereich, haben oft keine Verbindung zur Wirtschaft. Im EIT werden die Akteure aus diesen drei Bereichen zusammengebracht, um die Lücken in der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu schließen. Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung können direkt in kommerziell verwertbare Ideen umgewandelt werden. So wird der Weg vom Forschungsergebnis zum marktfähigen Produkt erheblich verkürzt.
Die Aufgaben des EIT werden in den KICs, den Wissens- und Innovationsgemeinschaften, umgesetzt. Ihr Ziel ist es, innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, neue Unternehmen zu gründen und eine neue Generation von Unternehmern hervorzubringen. Sie sind in ihrer internen Struktur und Verwaltung unabhängig. Die interne Organisation und Zusammensetzung sowie der Zeitplan und ihre Arbeitsmethoden werden von den KICs selbst bestimmt. Teilnehmer eines KICs können alle Organisationen sein, die im Wissensdreieck von Hochschulbildung, Forschung und Innovation tätig sind. Es müssen jedoch mindestens drei Partnerorganisationen aus verschiedenen Mitgliedstaaten beteiligt sein.
Ausweitung der Beteiligung und Stärkung des Europäischen Forschungsraums
Der Programmbereich „Förderung der Beteiligung und Stärkung des Europäischen Forschungsraumes“ zielt unter anderem darauf ab, die Teilnahme von Mitgliedstaaten zu erhöhen, die bisher weniger intensiv in Forschung und Innovation aktiv waren.
Ausweitung der Beteiligung und Verbreitung von Exzellenz
Das Ziel dieses Programms ist es, sicherzustellen, dass wissenschaftliche Exzellenz in allen EU-Mitgliedstaaten gefördert wird und die Beteiligung von Mitgliedstaaten, die bisher weniger aktiv im Bereich Forschung und Innovation waren – den sogenannten „Widening-Ländern“ – an Horizont Europa zu steigern. Trotz ernsthafter Bemühungen auf nationaler und europäischer Ebene konnten regionale Unterschiede in der Forschungs- und Innovationsleistung nicht vollständig abgebaut werden.
Die bestehende Kluft in der Forschungs- und Innovationsleistung zwischen Mitgliedstaaten und Regionen in Europa soll verringert werden, um das vorhandene Potenzial für exzellente Forschung und Innovation besser zu nutzen. Um dies zu erreichen, ist eine engere Zusammenarbeit von Einrichtungen und Forschenden zwischen führenden Forschungs- und Innovationsländern und weniger innovativen Ländern erforderlich.
Innerhalb von Horizont Europa sind die EU-13 (Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Zypern) sowie Griechenland und Portugal als „Widening“-Länder definiert. Auch weniger innovationsstarke assoziierte Länder wie EU-Beitrittskandidaten, Bewerberländer und Länder der europäischen Nachbarschaftspolitik gehören dieser Gruppe an.
3,3 Prozent der Gesamtmittel von Horizont Europa sind für Maßnahmen zur Verringerung dieser Kluft reserviert. Diese Mittel sind dazu bestimmt, bewährte Maßnahmen wie Teaming, Twinning und ERA-Chairs fortzusetzen sowie langfristige politische Reformen zu unterstützen.
Reformierung und Stärkung des europäischen Forschungs- und Innovationssystems
Mit diesem Programmbereich wird das Ziel verfolgt, die Forschung und Innovation in Europa zu stärken. Dazu gehören anspruchsvolle Ziele wie der schnelle und effiziente Austausch von Wissen, die freie Zirkulation hochqualifizierter Arbeitskräfte und attraktive Karrieremöglichkeiten für Forschende. Zudem sollen die Universitäten modernisiert, die Gleichstellung der Geschlechter vorangetrieben und hohe ethische Standards eingehalten werden. Die Mitgliedstaaten und assoziierten Länder sollen hierzu gemeinsam Forschungsagenden entwickeln, nationale Pläne koordinieren sowie gemeinsame Programme definieren und umsetzen. Ein weiteres Ziel ist es, die Kluft zwischen Forschung und EU-Bürger:innen zu verringern.